Der Autor

... Dabei achtet Kruppe auch nicht auf gängige Formen, Normen und den Buchmarkt... ihm geht es darum, seine Ansichten in deutliche Worte zu packen und in die Welt zu werfen.

 

"M. Kuppe lässt sich nicht weismachen, es gäbe keine Alternativen. (...) er schreibt voller Leidenschaft gegen die Lähmung unserer Existenz an; geradlinig, schonungslos sich selbst und der Welt gegenüber ..." - Ralf Schönfelder (Projektmanager der Literatur- und Kunstburg Ranis / Thüringer Lese-Zeichen e.V.)

 

Kruppe schreibt, seitdem er schreiben kann. Zunächst als junger Mensch, der kaum über sich und seine Befindlichkeiten sprechen konnte. All das zu entdeckende, die große Welt, die ihn umgab, die kleine, aus Freunden, Klassenkamerad*innen und all den Menschen, die ihn umgaben, um sich zu entdecken, zu verorten. 

Als dann die Literatur, fernab des Deutschunterrichtes in sein Leben kam, entdeckte er das Schreiben nicht nur als Form der Analyse, sondern auch als Ausdruck, als Kunstform. 

So begann er zunächst, Gedichte zu schreiben und veröffentlichte diese erstmals 2007 in seinem Debut "Krieg im Nimmerland"

 

Es folgten:

 

2015 - Lange Nächte in Tiflis

2016 - Von Sein und Zeit (mit Fotografiken von Stefan Jüttner)

2018 - Und in mir Weizenfelder (mit einem Vorwort von Dr. Mark Benecke)

2020 - Geschichten vom Kaff der guten Hoffnungen (Vorwort und Illustrationen von Holger Much)


Georgien hat mir gezeigt, dass wir anders leben können, dass wir anders leben sollten, um wieder das zu werden, was wir waren:

 

Menschen!

 

Georgien hat mir gezeigt, dass wir das können und dass wir verstehen sollten, dass wir eine Gemeinschaft sind, wir Menschen, dass wir einander und nur einander haben.

 

Georgien hat mir einmal mehr gezeigt, dass ich mit MEINER Lebzeit lieber selbst anfange, was ich meine, damit anfangen zu müssen, denn sie ist das einzige Besitztum in unserem Sein.

 

»Lange Nächte in Tiflis« – ein Buch über das Reisen.

Vor allem aber über das Ankommen.

 

Bei den anderen und bei sich selbst.

 

M.Kruppe trifft internationale Künstler in Georgien und verbringt mit ihnen zehn Tage in einem Dorf nahe Tiflis. Hier wird diskutiert, gefeiert, getrunken und reflektiert. 

Arbeit, Ordnung, Klappe halten; ein neuer Tag, ein neues iPhone und dieselbe alte Scheiße. War’s das? Das Menschsein?

M. Kuppe lässt sich nicht weißmachen, es gäbe keine Alternativen. In seinen Texten zieht er durch Kleinstadtcafés und improvisierte Penner-Kommunen, trifft Punks und Cops und verpasst Harry Rowohlt, schweift durch Exzesse und verkaterte Gedanken. Immer ist er auf der Suche nach dem letzten Rest Saft in seiner ausgepressten Umwelt. Ihn treibt die Ahnung: Es gibt keine richtige Zeit in der falschen.

M. Kruppe schreibt voller Leidenschaft gegen die Lähmung unserer Existenz an; geradlinig, schonungslos sich selbst und der Welt gegenüber – und nicht selten berauscht.

 

Auch die Bilder von Stefan Jüttner brechen aus den tristen Begrenzungen unserer Alltagsrealität aus. Sie zeigen verlassene Orte, manchmal vor der Grenze zum Surrealen, manchmal dahinter.

Ralf Schönfelder

Man spürt, dass Kruppe kämpft. Seine Weizenfelder wurden Wodka. Doch vorher speicherten sie Sonne.

 

Dr. Mark Benecke

 

Das ist Punk. Kein Poetry Slam oder Rap. Sondern Punk. Das ist Sex and Drugs in einer Sprache wie verdammt harte und irre laut gespielte Gitarrenriffs.

 

So, welcome to the dark Side.

 

Willkommen in einem Kaff der verlorenen Hoffnungen, wo Kruppe seine toten Helden Charles Bukowski, Jack Kerouac und Francois Villon beschwört, um mit ihnen einen Pogo zu tanzen, bei dem Mörder und Huren, Penner und Spießer ihre Pleiten zu Triumphen verlachen.

 

Aus diesen Gedichten schreit der Zorn eines Autors über seine Zeit und die Welt. Aber hin und wieder blitzt darin auch eine Zärtlichkeit auf, die einer frostigen Nacht abgetrotzt und hinter einem Fenster voller Eisblumen geformt wurde …

David Gray

Im Kaff der guten Hoffnung treffen sich die Abgehängten der Gesellschaft in Tante-Emma-Läden, Jugendclubs oder im Runden Eck:

 

Der rote Ronny, der im Suff von seiner Frau in Thailand schwafelt. Lea, ein junges Mädchen mit ADHS PLUS 1000. Freddy, der Angst vor Frauen hat. Die olle Renate, die von einer glühenden Kommunistin zur Prostituierten wurde und heute Kadarka aus dem TetraPak trinkt. Karl, ein erfolgloser Maler, der seine Bilder Schicht für Schicht an die Wohnzimmerwand pinselt.

M.Kruppes Texte holen die Verspotteten aus dem Abseits. Sie sind Schnappschüsse einer Kleinstadt, die überall im Osten Deutschlands liegen könnte.

 

Die Gestaltung des Einbandes lag ebenso in den Händen des begnadeten Grafikers Holger Much wie die wenigen schwarz tuschierten Illustrationen im Buch, die die vermeintlichen Aussätzigen, Verlierer und Randfiguren der Gesellschaft widerspiegeln.