Ingeborg Bachmann Preisträger Peter Wawerzinek 

über das Gedicht "König Alkohol"

 

>Du hast so ein tolles Gedicht zum Alkohol geschrieben und ich muss bei den Worten wie es getan ist an

Baader Holst denken.

 

Große Art sage ich dir!

Der Satz:

"Immer wieder leere Augen

die selbst zu flehen scheinen"

wow ... <


Von: Marius Grün

Punk und Lebenshunger

3. August 2018

 

Ja, "Und in mir Weizenfelder" ist in seiner rotzigen Poesie, seiner rauhen Energie irgendwas zwischen Punk und Rock'n'Roll. Klar, Kruppe ist Meister der Bühne, seine verletzlichen Momente kommen ebenfalls nicht zu kurz. und so schreibt er sich ums Leben, wie er da den Suff vor sich herträgt, und man möchte ihm sagen: verbrenn Dich nicht, Du hast noch so viel zu geben! Ja, gerade als Autor wünscht man sich noch viel mehr aus seiner Feder, möchte ihn literarisch weiter wachsen sehen... Danke für das Buch!


Von: Benjamin

Erfrischende Untergrund-Poesie von einem Gruftie, der die Sonne liebt

19. April 2018

 

Zahllose Gänsehautmomente in Versform verdichten sich in den Weizenfeldern von M.Kruppe. Das gerade Dr. Mark Benecke ein Vorwort zu jenem Lyrikband geschrieben hat, verwundert zwar, ist aber dennoch eine sympathische und durchaus passende Einleitung, denn auch der Doktor ist ein Gruftie, der wie M.Kruppe die schönen Dinge des Lebens schätzt. Leider sind die Dinge nicht immer so schön, wie sie sein könnten. Im Stile seines Vorbildes Charles Bukowski schreibt Kruppe vor allem über das Leben des "kleinen Mannes". Hart geht er mit sich und der Welt ins Gericht, er will die Dinge umstürzen, sie zum Besseren wenden. Und so schreibt er über die Höllen der Leistungsgesellschaft, über die hoffnungslosen Stadtgespenster einer trügerischen Kleinstadtidylle, über die Gnadenlosigkeit von Fallmanagern im Job-Center, die tumbe Abgebrühtheit einer Jack-Wolfskin-Familie beim Strandurlaub, über die existenzzerstörenden Folgen des Kapitalismus und die traumatischen Schicksale, die der Krieg über uns Menschen bringt. Und dabei will er vor allem eines zum Ausdruck bringen - nämlich, dass wir alle Menschen sind, dass wir alle dazugehören und verdammt nochmal im selben Boot sitzen.


Die Ostthüringer Zeitung am 21.3. 2018

Marko Kruppe, Dichter aus Pößneck, stellt demnächst im Franzenshof sein neues Buch vor

„Zerschweig die Nebelsprache.“ Mit diesem Satz zum Lesen und Wiederlesen beginnt einer der Texte im neuen Buch von Marko Kruppe – mit nur drei Wörtern hat der Pößnecker Schriftsteller ein Bild geschaffen, das einen nicht loslässt.

 

Pößneck. Es ist ein Sinnbild für ein Großteil der Gedichte in der über Jahre vorbereiteten Sammlung namens „Und in mir Weizenfelder“, die zur Leipziger Buchmesse in der Edition Outbird des Telescope Verlages aus dem sächsischen Mildenau erschienen ist. Auf 172 Taschenbuchseiten spannt der 39-Jährige mal gefühlvolle Bögen, mal schreit er seine ganze Wut heraus. Manchmal gelingt ihm Beides zugleich wie im Poem „Ohne Titel“, das Kruppesehr glaubwürdig „allen Opfern aller Kriege aller Zeiten“ widmet.

Die mal knappen, mal ausführlichen Gedichte handeln von gebrochenen Gestalten in Pößneck und heiteren Stunden im Pub, vom Fallmanager im Jobcenter und einer Jack-Wolfskin-Familien am Meer, von einer Nackten ohne Namen und vom Mann, der auf seinen Reisen Steine sammelt. Gedichte wie „Die Dynamik des Normalen“ und „Lieber ein Bier“ sind ebenso Programm wie „Kapitalisten“. So schonungslos, wie er „Bullen“ betrachtet, so hart geht er mit sich selbst etwa in „Schreiber und Familie“ ins Gericht. Er macht keinen Hehl daraus, dass der Bohemien Charles Bukowski (1920-1994) sein großes Vorbild ist. Er stellt sich vor als „Grufti, der die Sonne liebt“, wie ihn der Kriminalbiologe und Donaldist Mark Benecke im Vorwort des Buches beschreibt. Und er will, dass sich Dinge verändern, was er etwa mit bitteren Zeilen wie diesen begründet: „Uns geht’s an den Kragen / aber wir liefern... / Wir krauchen durch die Höllen der Leistungsgesellschaft / aber wir liefern!“

Marko Kruppe kommt viel rum, was sich in etlichen Gedichten seines nun vierten Bandes niederschlägt. Dennoch ist „Und in mir Weizenfelder“ vor allem ein Pößneck-Buch. Die Kleinstadt, einige ihre Milieus, der eine oder andere Einheimische tauchen teils wiedererkennbar, teils zwischen den Zeilen auf. „Überall stoßen wir auf Menschen, die am Rande der Gesellschaft existieren, die entweder kaum wahrgenommen werden oder durch eine gewisse Eigenheit zu sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen“, bestätigt Marko Kruppe im Gespräch über die Neuerscheinung. Mit den Mitteln des Dichters dokumentiert er solche Schicksale, fragt nach dem Warum, ergreift Partei. Das kommt an auf seinen Lesungen voller Herzblut. Dieses teilt Marko Kruppe zur Pößneck-Premiere seines Buches beziehungsweise zum nächsten Literarischen Salon im Franzenshof am 31. März ab 19 Uhr.

OTZ 21.3.2018 

von Marius Koity

Quelle